
IT-Skills gehören für einen Großteil der ausgeschriebenen Stellen zum Standard. Doch wie präsentiere ich meine IT-Kenntnisse im Lebenslauf und welche Fähigkeiten gehören dazu? In diesem Beitrag erhalten nicht nur Entwickler und Programmierer praktische Tipps, wie sie ihre Fähigkeiten am Bildschirm bestmöglich im CV vorstellen.
In Kürze: Was sind überhaupt IT-Kenntnisse?
Die Bezeichnung „IT-Kenntnisse“ bedeutet im Jobsprech erst einmal alles und nichts. Denn Kenntnisse im Bereich IT reichen vom einfachen Bedienen gängiger Office-Programme über Erfahrung mit verschiedenen Betriebssystemen bis hin zur Software-Entwicklung im DevOps-Ansatz. IT-Kenntnisse können Grundkenntnisse in Excel, Word oder Photoshop ebenso umfassen wie tiefgreifende EDV Skills im Management von Datenbanken oder der Anwendung von komplexen Serverstrukturen im Umfeld von SAP. Deshalb hängt es vor allem von der Stellenbeschreibung ab, wie Sie Ihre IT-Kenntnisse präsentieren und welche Skills Sie wirklich aufführen sollten.
So setzt eine Stelle als Entwickler z.B. voraus, dass Sie verschiedene Programmiersprachen beherrschen. Eine Erwähnung von IT-Kenntnissen im Bereich „Office-Programme“ ist dann eher überflüssig. Bewerben Sie sich jedoch auf eine Stelle im Bereich Webdesign, wollen Personalverantwortliche sicherlich genau wissen, welche Grafikprogramme Sie beherrschen, wohingegen Kenntnisse im Programmieren weniger gefragt und mehr ein „Nice-to-Have“ sind.
In Kürze: Im IT-Bereich sind ganz pauschal vor allem die Beherrschung von Coding, der Umgang mit Datenbanksystemen, mit Hard- und Software sowie Kenntnisse in CMS gefragt. Grundsätzlich gilt: Nicht die umfangreichste Aufführung von IT-Kenntnissen im Lebenslauf gewinnt, sondern die überzeugendste.
Wie soll ich IT-Kenntnisse im Lebenslauf kennzeichnen?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um IT-Kenntnisse im Lebenslauf zu benennen. Manche sprechen von „EDV-Kenntnissen“, während andere schlicht von Computerkenntnissen oder IT-Kompetenzen schreiben.
Unser Tipp: Orientieren Sie sich an der Formulierung in der Stellenbeschreibung. Wird dort von „IT-Kenntnissen“ gesprochen, können Sie dieses Wording auch in Ihren Lebenslauf übernehmen. Doch grundsätzlich geht es nicht um die Benennung einer Rubrik, sondern darum, dass Sie das in den Fokus stellen, was Sie können.
Wo sollen IT-Kenntnisse im Lebenslauf stehen?
Wenn Sie sich für einen IT-Job bewerben wollen, stehen Ihre IT-Kenntnisse im Fokus. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um sich als Expert*in perfekt zu präsentieren.
- IT-Kenntnisse im Anschreiben: Personalverantwortliche erhalten im Anschreiben schnell einen ersten Eindruck von einer Bewerberin oder einem Bewerber. Um auf Ihre Kenntnisse mit Tools, Programmiersprachen oder bestimmten Methoden hinzuweisen, können Sie das Anschreiben verwenden. Hier empfiehlt es sich, Ihren Top-Skill unterzubringen oder den Skill, der für den neuen Job oder das neue Projekt am wichtigsten ist. Um das herauszufinden, sollten Sie die Jobbeschreibung genau analysieren. Wichtig: Schreiben Sie nicht alle Ihre IT-Kenntnisse ins Anschreiben. Es geht vielmehr darum, im Anschreiben Interesse zu wecken, damit der oder die HR-Verantwortliche mehr über Sie erfahren möchte und auch Ihren Lebenslauf durchgeht.
- IT-Kenntnisse im tabellarischen Lebenslauf: Sie können Ihren regulären tabellarischen Lebenslauf „aufrüsten“ und z.B. zu jedem bisherigen Job und Projekt genau ergänzen, welche IT-Kenntnisse Sie dort eingesetzt haben. Dann wird einem/einer Personalverantwortlichen schnell deutlich, warum gerade Sie eingestellt werden sollten. Haben Sie besonders viele Kenntnisse im IT-Bereich vorzuweisen, kann auch die folgende Variante sinnvoll sein.
- IT-Kenntnisse in einer eigenen Tabelle: Nehmen wir einmal an, Sie bewerben sich in einem Tech-Unternehmen, das Sie als Entwickler*in sucht. Dann kann es Sinn ergeben, sich im tabellarischen Lebenslauf auf die beruflichen Stationen und Projekte zu konzentrieren, während Sie die IT-Kenntnisse noch einmal separat in einer eigenen Tabelle zeigen. Zum einen zeigen Sie so, dass Sie ein*e echte Expert*in in Ihrem Gebiet sind und zum anderen wird es für Ihre künftigen Arbeitgeber sehr einfach, Sie zuerst anhand Ihrer IT-Kenntnisse einzustufen. Der tabellarische Lebenslauf dient dann als „Unterfütterung“ für Ihre IT-Skills und liefert Beispiele für die Anwendung Ihrer Fähigkeiten.
8 praktische Tipps, wie Sie Ihre IT-Kenntnisse im Lebenslauf angeben können
1. Strukturieren und ordnen Sie Ihre IT-Kenntnisse nach Priorität: Führen Sie eine kurze Selbstreflexion durch. Notieren Sie sich, was Sie am besten können und schreiben diese zunächst einmal für sich nieder. Lesen Sie sich die Stellenbeschreibung anschließend genau durch und überlegen Sie, welche Ihrer IT-Skills am stärksten gefordert sind. Diese sollten sich unbedingt in der Bewerbung wiederfinden - führen Sie diese gleich als erstes auf.
2. Führen Sie nur IT-Kenntnisse auf, die Sie wirklich beherrschen: Als IT-Experte liegt es nahe, auch seltener genutzte IT-Kenntnisse auf die Haben-Liste zu setzen. Doch das ist nicht wirklich empfehlenswert. Zum einen täuschen Sie Ihren potenziellen Arbeitgebern etwas vor. Zum anderen können Sie schnell auffliegen, wenn Sie zum Beispiel eine Coding-Aufgabe vom Recruiter erhalten, die den Bereich betrifft, in welchem Sie umfassende Kenntnisse nur vorgegeben haben.
3. Benoten Sie Ihre IT-Kenntnisse selbst: Es macht bei Personalern immer einen guten Eindruck, wenn sich Bewerber selbst einschätzen können. Eine bewährte Methode ist es deshalb, die eigenen IT-Kenntnisse in der Bewerbung selbst zu benoten. Auf diese Weise können Sie Ihr Profil perfekt darstellen und für Recruiter werden Ihre IT-Kenntnisse transparent. Sie können anhand der Noten sehr gut einschätzen, ob Sie bereits aufgrund Ihrer Fähigkeiten zum Job passen könnten. Wie Sie „benoten“, bleibt Ihnen überlassen. Sie können sich Schulnoten von 1 bis 6 geben oder eine 100er-Skala verwenden. Möglich sind auch Schlagwörter wie „Advanced“ oder „Basic“.
Extratipp: Sehr ansprechend ist die Präsentation der IT-Kenntnisse, wenn sie grafisch aufbereitet wird. Das können Sie z.B. mit Diagrammen wie Kuchendiagrammen, Säulendiagrammen oder in Form von Fortschrittsbalken machen. Wichtig ist hier: Überladen Sie Ihre Grafiken nicht. Es soll klar ersichtlich sein, was Sie können. Es geht dabei nicht um „Spielereien“ im Grafikdesign. Bewerben Sie sich allerdings als Webdesigner*in, sollte auch das von Ihnen gestaltete Diagramm schon zeigen, dass Sie designen können.
4. Führen Sie Belege für Ihre IT-Kenntnisse auf: Es spricht für Bewerber, wenn sie ihre IT-Kenntnisse in der Bewerbung nicht nur auflisten, sondern auch belegen können. Belege können Zertifikate über erfolgreich bestandene Prüfungen sein. Idealerweise gehen Sie bei der Aufführung nach der sogenannten „X durch Y durch Z"-Formel vor: Das bedeutet, dass Sie „X" erfüllt haben, durch „Y" gemessen werden kann und anhand von „Z" ausgeführt wurde. Das bei Google genutzte Prinzip stellt so alle wichtigen Informationen kurz und knapp dar. Ein Beispiel dafür ist: „Dritten Platz von 60 Teams beim Hackathon bei Veranstaltungs-GmbH gewonnen, indem ich mit zwei Kollegen an der Entwicklung einer App arbeitete, die mobile Dateien zwischen den Systemen A und B synchronisiert.“
5. Geben Sie Referenzen an
In einer Bewerbung oder einem Lebenslauf sollten Sie natürlich all Ihre IT-Kenntnisse angeben. Doch mit Referenzen haben Sie die Möglichkeit, wirklich zu punkten. Für Personalverantwortliche ist es ein sehr gutes Zeichen, wenn es glaubwürdige Statements von Dritten gibt, die Ihre Fähigkeiten bestätigen. Wichtig ist: Geben Sie nicht einfach nur den Namen, sondern am besten auch eine Kontaktmöglichkeit zur jeweiligen Referenz an. So können sich Recruiter oder Personalverantwortliche rückversichern können, ob Sie als Bewerber*in die angegeben Skills beherrschen. Fragen Sie aber bei der jeweiligen Referenz immer vorher nach, ob Sie auch deren Telefonnummer oder Mail-Adresse für Rückfragen in Ihren Lebenslauf schreiben dürfen.
6. Zeigen Sie, dass Ihre IT-Kenntnisse aktuell sind: Die IT-Branche ist im ständigen Wandel. Neue Programmiersprachen entstehen, die Technik ändert sich kontinuierlich, es gibt immer wieder Neues zu lernen. Arbeitgeber schätzen es, wenn Ihr IT-Wissen auf dem neusten Stand ist. Zeigen Sie z.B. anhand von Referenzen, dass Sie aktuelles Know-how anwenden. Empfehlenswert ist hier, die Projekte chronologisch aufzulisten und jeweils die eingesetzten Kenntnisse aufzuführen. Geben Sie auch an, ob Sie z.B. Schulungen gemacht haben oder über aktuelle Zertifikate verfügen.
Ein Beispiel: Wenn Sie sich für einen Job als Network Architect bewerben, sollten immer auch aktuelles Zertifikat für die jeweils eingesetzte Netzwerk-Infrastruktur angegeben werden.
7. Beschreiben Sie Ihre bisherigen Projekte: Mithilfe von Listen und Tabellen lassen sich Daten zwar sehr schnell erfassen, doch mit Stichworten gehen viele wichtige Nebeninformationen für Recruiter verloren. Von Vorteil ist es deshalb, wenn Sie zwei oder drei größere Projekte etwas ausführlicher beschreiben. Folgende Fragen können dabei helfen: Wer hat daran mitgearbeitet? Welche Rolle hatten Sie? Wie haben Sie sich eingebracht? Welche IT-Skills waren gefragt?
Werden Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, könnten Sie Ihre Highlight-Projekte auch als ausgedruckte Präsentation oder online an einem Rechner präsentieren.
8. Nutzen Sie Online-Plattformen: Machen Sie sich Plattformen wie Github zunutze und veröffentlichen Sie dort neben Ihren Kenntnissen in verschiedenen Programmiersprachen ebenso Projekte und listen Sie Ihre Erfahrungen auf. Geben Sie diesen Link in Ihrer Bewerbung an und unterstreichen Sie damit Ihren professionellen Auftritt.
Jede Bewerbung ist auch Vermarktung
Ganz gleich, für welchen IT- oder Tech-Job Sie sich bewerben, jedes Bewerbungsschreiben ist auch ein Teil Selbstvermarktung. Wer dabei jedoch ehrlich ist, seine Kernfähigkeiten perfekt darzustellen weiß und diese Skills zur ausgeschriebenen Position passen, hat gute Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Es geht für Personalverantwortliche nicht darum, den schönsten Lebenslauf zu finden, sondern u.a. anhand der Darstellung Ihrer IT-Kenntnisse im Lebenslauf herauszufinden, ob Sie perfekt zur ausgeschriebenen Stelle oder zum Projekt passen.
Für Recruiter hat eine übersichtliche und transparente Darstellung Ihrer IT-Kenntnisse im CV ebenfalls nur Vorteile. Sie können dann ihre Fähigkeiten bestmöglich einsetzen, um Ihnen einen Traumjob zu vermitteln.
Sind Sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen in der Tech- oder IT-Branche? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf! Unsere Berater von Computer Futures helfen Ihnen nicht nur bei der Präsentation Ihrer IT-Kenntnisse, sondern unterstützen Sie während des gesamten Bewerbungsprozesses.