
Auf der Jobsuche kann es passieren, dass man sich durchaus auch mal bei einer Firma auf einen Job bewirbt, der schlussendlich doch nicht zu einem passt. Im Bewerbungsgespräch oder bei einem Probearbeitstag wird Ihnen klar, dass Sie bei dieser Firma nicht arbeiten möchten – Sie haben aber schon ein konkretes Angebot vom Arbeitgeber erhalten? In dem Fall müssen Sie dem Arbeitgeber absagen und die Bewerbung damit zurückziehen.
Die Perspektive fehlt, die Unternehmenskultur entspricht nicht den eigenen Vorstellungen oder Sie haben schlichtweg ein besseres Angebot auf dem Tisch: Ganz getreu dem Motto „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ stehen Sie nun vor der Herausforderungen, das Job-Angebot professionell abzulehnen. Wie das gelingt, erfahren Sie in unserem Artikel.
Jobangebot ablehnen – warum?
Warum und wann macht es überhaupt Sinn, ein Jobangebot abzulehnen? Schließlich haben Sie Ihre Bewerbung an das entsprechende Unternehmen mit dem Ziel verfasst, dort zuzusagen. Doch schnell passiert es, nachdem man den ersten direkten Kontakt mit dem Arbeitgeber hatte und im Vorstellungsgespräch war, dass sich einige (gute) Gründe gegen den Job in dieser Firma ansammeln.
Wenn Sie sich idealerweise bei mehreren Unternehmen gleichzeitig beworben haben und Sie nun mehrere Angebote vorliegen haben, sind Sie in einer bequemen Ausgangssituation. Doch auch wenn das die erste Jobzusage in Ihren laufenden Bewerbungsprozessen ist und sie noch keine weiteren Bewerbungen versendet haben, sollten Sie nichts überstürzen und nicht aus Sorge, kein weiteres Angebot zu erhalten, um jeden Preis zusagen. Wichtig ist es, dass Sie von vornherein für sich festlegen, welche Prioritäten bzw. Anforderungen Sie an einen Job haben. Steht für Sie bspw. die Weiterbildung im Fokus, die Arbeit mit neuesten Technologien, geht es um ein attraktives Gehalt oder um eine bessere Work-Life-Balance?
Fragestellungen, die Sie bei der Entscheidung unterstützen können:
- Haben Sie ausreichend Informationen vom Arbeitgeber erhalten, um sich ein umfassendes Bild über die Stelle und die damit verbundenen Erwartungen zu machen?
- Entsprechen die Karriereperspektiven/Gehaltsaussichten oder das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit Ihren Vorstellungen?
- Sehen Sie die Möglichkeit, gemäß Ihrer (zeitlichen) Planung Fortschritte im Unternehmen zu machen?
- Passt die Unternehmenskultur zu Ihren Vorstellungen und Werten?
- Welchen Eindruck haben Sie von Ihrem potenziellen Vorgesetzten und Team gewonnen?
Positive und negative Aspekte der Ablehnung eines Jobangebots
Es hat immer Vor- und Nachteile ein Angebot abzulehnen. In jedem Fall sollten Sie diese Entscheidung immer gut überlegt treffen und die Jobabsage professionell gestalten.
Warum kann es eine Chance sein?
Halten Sie sich mit einer gelungenen Absage die Option offen, sich zum Beispiel zu einem späteren Zeitpunkt auf eine ähnliche Stelle im gleichen Unternehmen bewerben zu können. Nutzen Sie durch die Absage außerdem die Möglichkeit, Ihre Professionalität unter Beweis zu stellen. Doch nicht nur vor dem Hintergrund einer möglichen erneuten Bewerbung ist es wichtig, seine Bewerbung ordentlich zurückzuziehen. Sie müssen bei Ihrer Entscheidung auch immer bedenken, dass es sein kann, dass Sie in Ihrer neuen Rolle bei einem anderen Unternehmen bspw. ein Kunde oder der Ansprechpartner von dem Unternehmen werden könnten, bei dem Sie die Bewerbung zurückgezogen haben. Sehen Sie diesen Schritt zudem als Lernprozess, der Ihnen für die weitere Karriereplanung hilfreich sein kann.
Warum kann es ein Risiko sein?
Je nach Art der Formulierung kann die Ablehnung des Jobangebots dem Personalverantwortlichen negativ aufstoßen. Zusätzlich sind Führungskräfte in der Regel untereinander sehr gut vernetzt und pflegen auch Kontakte in andere, ähnliche Unternehmen und Branchen. Daher müssen Sie bedenken, dass eine entsprechend unpassende Formulierung der Ablehnung auch Ihre Chancen bei anderen Unternehmen schmälern könnte. Achten Sie daher darauf, dass Sie eine neutrale und höfliche Formulierung an den Tag legen.
Wie lehnt man ein Jobangebot professionell ab?
Wenn Sie ein Jobangebot ablehnen, wirkt es professionell, wenn Sie schlüssig argumentieren. Wenn Sie sich bspw. einfach ein „besseres“ Angebot erwarten, dann ist das noch sehr subjektiv und intransparent formuliert – ein besseres Angebot ist außerdem kein Argument für einen Arbeitgeber. Wie definieren Sie persönlich „besser“? Welche Faktoren beeinflussen Ihre Wahl und in welcher Gewichtung spielen diese Faktoren eine Rolle? Wie bewerten Sie für sich demnach die einzelnen Faktoren bei dem speziellen Arbeitgeber? Finden Sie außerdem auch für sich heraus, ob es wirklich am Job selbst oder am ganzen Unternehmen liegt.
Wichtig: Notieren Sie sich Ihre Gedanken, damit Sie zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit die Möglichkeit haben, nachzusehen, weshalb Sie sich damals zu einer Ablehnung des Jobangebots entschieden haben und ob es grundsätzlich eine Idee sein kann, sich nach einigen Jahren doch noch einmal beim gleichen Arbeitgeber zu bewerben.
Jobangebot ablehnen – Step by Step
1. Lassen Sie keine Zeit verstreichen.
Sobald Ihnen klar ist, dass Sie den Job nicht antreten möchten, sollten Sie aktiv werden: Zu einer professionellen Absage gehört es, offen und zügig zu reagieren und es gehört auch dazu, seinen Mitbewerbern gegenüber fair zu bleiben. Sollten Sie zu lange mit der Absage warten, zieht sich der gesamte Bewerbungsprozess für alle Beteiligten in die Länge. Für einen Ihrer Mitbewerber kann dieser Job durchaus den Traumjob bedeuten – zögern Sie daher nicht, auch wenn sich vielleicht das Unternehmen im gesamten Prozess selbst viel Zeit gelassen hat.
2. Greifen Sie zum Telefon
Nichts geht über den persönlichen Kontakt. Vor allem dann, wenn Sie bereits im persönlichen Kontakt standen, greifen Sie zum Telefon und lehnen Sie das Angebot persönlich ab. Machen Sie sich Ihre Notizen zunutze, die Sie sich hinsichtlich der für Sie wichtigen Faktoren gemacht haben und erklären Sie so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich, dass und weshalb Sie den Job ablehnen. Am Telefon merken Sie es außerdem, falls es zu Missverständnissen kommen sollte und können diese direkt aus der Welt schaffen.
3. Seien Sie wertschätzend
Das persönliche Gespräch ist ideal dafür geeignet, um sich für die Zeit und Aufmerksamkeit des Personalers zu bedanken. Nutzen Sie das Telefonat zudem, einige positive Dinge seitens des Unternehmens hinzuweisen, die Sie während des Bewerbungsprozesses wahrgenommen haben. Das hilft dabei, Ihr initiales Interesse dem Arbeitgeber gegenüber zu unterstreichen.
4. Bleiben Sie in Kontakt
Sie sind für sich im Rahmen der Entscheidungsfindung zu dem Entschluss gekommen, dass Sie sich durchaus vorstellen können, trotz der Ablehnung des aktuellen Angebots sich in Zukunft erneut bei dem Arbeitgeber zu bewerben? Sie haben zudem während des Telefonats, in dem Sie den Job ablehnen, dass der Ansprechpartner grundsätzlich weiterhin dafür offen ist, mit Ihnen in Kontakt zu bleiben? Dann bieten Sie gerne an, sich auf den professionellen sozialen Plattformen zu vernetzen und mögliche zukünftige Optionen zu einem späteren Zeitpunkt auszuloten.
Um einen professionellen Auftritt zu bewahren und transparent aufzutreten, helfen Ihnen diese Schritte durch den Prozess. Sie sind noch auf der Suche nach Ihrem (Traum-)Job? Dann sehen Sie sich jetzt auf unserem Stellenmarkt um und bewerben Sie sich direkt. Unsere Personalberater freuen sich auf Ihre Bewerbung. Für Sie ist kein passender Job dabei? Dann nutzen Sie die Gelegenheit, Ihren Lebenslauf hochzuladen und sich damit initiativ bei uns zu bewerben.