In Zeiten des IT-Fachkräftemangels müssen Unternehmen Wege finden, Fachkräfte zu gewinnen und diese nachhaltig von sich zu überzeugen. Effektive Maßnahmen sind dabei ein unternehmenseigener Lerncampus und selbstbestimmte Fortbildung. 

In kaum einer Branche ist berufliche Weiterbildung so wichtig wie in der IT. Denn um mit den rasanten technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, müssen IT-Fachkräfte immer den Finger am Puls der Zeit haben. Den meisten ist es daher selbst ein großes Bedürfnis, stets auf dem neuesten Stand zu sein und sich mit aktuellen sowie künftigen Problemstellungen auseinanderzusetzen. Kein Wunder also, dass Lern- und Weiterbildungsangebote bei der Wahl des Arbeitgebers eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.  

Doch Weiterbildung ist nicht gleich Weiterbildung. Eine Handvoll an Seminaren, die von externen Dienstleistern durchgeführt werden, reichen in der schnelllebigen IT-Branche oftmals nicht mehr aus. Stattdessen muss kontinuierliches Lernen in der Unternehmenskultur verankert werden. Eine besonders effektive Maßnahme ist dabei die Einrichtung eines unternehmenseignen Lern- und Weiterbildungscamps.  

Das Lernkonzept auf individuelle Bedürfnisse abstimmen 

Unternehmen, die sich dazu entscheiden, einen eigenen Weiterbildungscampus aufzubauen, können das Lernkonzept individuell auf die Lernbedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zuschneiden und so zahlreiche Formate und Themenbereiche entwickeln. Der Vorteil: Ein vielfältiges Angebot motiviert Mitarbeitende zum selbstbestimmten Lernen. So können sie entscheiden, welche Weiterbildungsangebote sie dazu befähigen, exzellente Ergebnisse für Kunden zu erzielen - von klassischen Schulungen über Mentoring-Programme und hochindividuellen Coachings bis hin zu monatelangen Lernreisen.  

Weiterbildung ist in folgenden Bereichen möglich: 

  • Hard Skills: Mitarbeitende lernen etwa eine neue Programmiersprache oder vertiefen ihr Verständnis für IT-Security.  
  • Soft Skills: Mitarbeitende lernen zum Beispiel effektiv zu kommunizieren, Zeitmanagement oder Führungskompetenzen.   

Doch unabhängig davon, für welche Angebote oder Themen sich Mitarbeitende entscheiden, gilt: Um eine effektive Lernkultur aufzubauen, müssen diese nahtlos in den Arbeitsalltag integriert werden und dürfen keine Mehrarbeit erfordern. 

Internes Expert*innenwissen nutzen 

Für ein umfangreiches Weiterbildungsangebot braucht es natürlich auch Expert*innen, Trainer*innen, Mentor*innen und Coaches, die ihr Wissen und Knowhow mit anderen teilen. Dabei können sich Unternehmen externe Spezialist*innen ins Boot holen oder sie nutzen das Potenzial ihrer eigenen, internen Expert*innen. Diese sollten direkt in die Entwicklung von Angeboten miteinbezogen werden, indem Verantwortliche abfragen, welches Knowhow sie gerne weitergeben würden. Um so viele interne Expert*innen wie möglich für den Lerncampus zu gewinnen, können auch finanzielle Anreize geschaffen werden.  

Weiterbildung lohnt sich 

Der Aufbau eines Lern- und Weiterbildungscampus ist ein zeitintensiver Prozess, der von der Entwicklung des Lernkonzepts bis hin zur Etablierung einer Lernkultur oft mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Doch der Aufwand lohnt sich, denn IT-Unternehmen, deren Mitarbeitende in der Lage sind, ihr Potenzial mit Hilfe von vielfältigen Weiterbildungsangeboten voll auszuschöpfen, profitieren in mehrfacher Hinsicht:  

  • Mitarbeiterbindung: Investitionen in die berufliche Zukunft der Mitarbeitenden zeigen Wertschätzung. Das erhöht sowohl deren Loyalität als auch die Einsatzbereitschaft und führt dazu, dass die Fachkräfte langfristig im Unternehmen bleiben wollen. 
  • Wissensmanagement: Mit dem Einsatz von internen Expert*innen bleibt wertvolles Wissen und Knowhow durch die konsequente Weitergabe langfristig im Unternehmen erhalten. 
  • Kundenzufriedenheit: Fachkräfte, die sich stetig weiterbilden und ihr Fachwissen vertiefen sind in der Lage, die besten Ergebnisse für Kunden zu erzielen. 

 

Lernen nachhaltig in der Unternehmenskultur verankern 

Viele Unternehmen neigen dazu, dass Thema Weiterbildung zu vernachlässigen oder es mit einer Reihe von externen Seminaren abzuhaken. Doch um eine innovative und nachhaltige Lernkultur zu schaffen, müssen tiefgreifendere Maßnahmen umgesetzt werden. So stellt beispielsweise der IT-Dienstleister MaibornWolff jedem Mitarbeitenden ein Weiterbildungsbudget in Höhe von 1,5 Bruttomonatsgehältern zur Verfügung. Dieses kann beliebig für Bücher, Konferenzbesuche, externe und interne Weiterbildungsangebote oder auch für ein Zweitstudium genutzt werden. 

Ein Weiterbildungsprogramm ist aus unserer Sicht für Unternehmen heutzutage unerlässlich, um Fachkräfte zu gewinnen und nachhaltig im Unternehmen zu halten. Wer langfristig mit hervorragend ausgebildeten IT-Fachkräften arbeiten möchte, muss das Thema Weiterbildung weit oben in der Prioritätenliste ansiedeln. Ein Lerncampus und ein festes Weiterbildungsbudget schaffen hierfür optimale Rahmenbedingungen. Denn Lernen ist dann am wirksamsten, wenn es situationsbezogen, alltagsintegriert, personalisiert und selbstgesteuert abläuft.  

Gastbloggerin Franzisika Schleuter

Franziska Schleuter

Head of Campus bei MaibornWolff

Franziska Schleuter gestaltet als Head of Campus bei MaibornWolff zusammen mit ihrem Team die Lernwelt des IT-Unternehmens von Grund auf neu und begeistert Kolleg:innen mit innovativen Lernmethoden. Im Mittelpunkt steht dabei, die Wirksamkeit der Lernangebote und damit verbunden, Lernen und Arbeiten so nah wie möglich zueinander zu bringen. 

Als Informatikerin und Arbeits- und Organisationspsychologin vereint sie die beiden DNA-Stränge, die das Thema "Lernen in einer agilen IT-Organisation" braucht. Insgesamt ist sie seit über dreizehn Jahren für MaibornWolff tätig.