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Die Suche nach passenden IT-Fach- und Führungskräften stellt uns alle seit Jahren vor immer größere Herausforderungen. Wir sprechen heute mit einem, der diese rasante Entwicklung von Anfang an aktiv begleitet hat: Henning Brandt-Pollmann ist seit 15 Jahren für Computer Futures tätig und hat mit damals nur drei weiteren Kollegen, im Jahr 2009, das Düsseldorfer Office eröffnet. Inzwischen verantwortet Herr Brandt-Pollmann das Festanstellungsgeschäft der SThree GmbH in NRW – und damit auch den IT-Geschäftszweig Computer Futures – mit insgesamt 80 Mitarbeitern.

Herr Brandt-Pollmann, woran erinnern Sie sich als erstes, wenn Sie an Ihre Anfänge des IT-Recruitings in NRW denken?

 

Ich bin damals aus Frankfurt nach Düsseldorf gezogen und war schon gespannt, wie sich der Mentalitätsunterschied auswirken würde. Dabei war ich aber positiv überrascht: Sowohl Frankfurt als auch Düsseldorf bzw. NRW sind äußerst offene und tolerante Städte, sodass es mir nicht schwerfiel, dort anzukommen. Man mag es sich kaum vorstellen, aber tatsächlich musste ich in 90 Prozent der Kundengespräche die Dienstleistung erklären. Damit meine ich nicht, herauszuheben, was wir anders machen als Marktbegleiter, sondern was man überhaupt macht als Personalberater. Das Modell war sehr vielen unbekannt, das ist heute kaum vorstellbar!

Wie hat sich das IT-Recruiting in den letzten Jahren verändert?

Früher war es manchmal so: Man hat den Kandidaten nicht getroffen, den Lebenslauf in den Unternehmensverteiler geschickt und die Rechnung geschrieben und sich nie wieder beim Unternehmen oder Kandidaten gemeldet.  Das hat sich aber glücklicherweise grundlegend geändert und ist heute viel nachhaltiger. Es ist inzwischen deutlich mehr als das bloße „Matching“ zwischen Kandidaten und Unternehmen. Der Anspruch ist, dass die Kunden beraten werden möchten und das weit über das reine Vorstellen passender IT-Fachkräfte hinaus. Dazu gehören beispielsweise die Trends am Markt, Hintergründe der Bewerber und eben die Wichtigkeit zu verstehen, wie man den Kunden in seiner Vision begleitet. Wo es früher um die Anzahl der vorgestellten Kandidaten ging, geht es heute um den Fit der Profile zu Vision und Strategie der Kunden. Hinzu kommen Dinge wie Nachhaltigkeit und die langfristige Beziehung – Stichwort „Cultural Fit“ und damit das Thema Nachhaltigkeit, das im Recruiting mittlerweile eine sehr große Rolle einnimmt.

Wie bewerten Sie diese Veränderungen?

Das war natürlich eine Umstellung, wenn auch schleichend, aber extrem wichtig. Insofern ist es positiv, dass wir von den Kunden in die strategische Planung einbezogen werden und heutzutage mehr Partner als „Lieferant“ sind. Dass damit auch die Erwartungshaltung und die Anforderungen steigen ist auf jeden Fall gut.

Wie erreichen Sie heute – in einem immer stärker werdenden Wettbewerb um die besten Köpfe neue Kandidaten für Ihre Kunden?

Natürlich werden auch immer noch die klassischen Wege wie Stellenanzeigen, soziale Netzwerke etc. genutzt. Aber genauso wie auf Kundenseite zählt auf der Bewerberseite die Langfristigkeit und die Beratung. Empfehlungen sind mit Abstand das wichtigste „Tool“ um neue Kandidaten zu gewinnen. Es kommt nicht selten vor, dass wir Bewerber jahrelang im Netzwerk haben, ohne, dass es zu einer Vermittlung kommt, aber eben dann die passende Stelle dabei ist. In der Zwischenzeit hat der Bewerber natürlich Kontakt zu weiteren interessanten IT-Fachkräften und Führungskräften in der Branche geknüpft. Im Zuge dessen sind viele unserer damaligen Kandidaten auch selbst inzwischen Entscheidungsträger in den Unternehmen, zu denen wir sie einst vermittelt haben und nun auch unsere Kunden. Es gibt kaum eine bessere Referenz für eine weitere Zusammenarbeit.

Vor welchen Herausforderungen steht Ihr Festanstellungsgeschäft in der IT-Branche am Standort NRW derzeit?

Die Digitalisierung und der Fachkräftemangel sind sicherlich große Herausforderungen, aber genau da setzen wir an und wollen eben bei dieser Herausforderung der Schlüssel zum Unternehmenserfolg unserer Kunden sein. Firmen in NRW haben durch seine unvergleichliche Ballung an Unternehmen sicherlich noch eine größere Herausforderung des „War for Talents“, sprich, sie müssen sich gegen Marktbegleiter aber auch branchenfremde Unternehmen behaupten und die Bewerber davon überzeugen, den Weg mit ihnen zu beschreiten.

Über welchen Kanal rekrutieren Sie selbst die besten Mitarbeiter?

Es gibt tatsächlich nicht den einen Kanal. Auch intern machen wir sehr gute Erfahrung mit Empfehlungen. Niemand kann unsere Tätigkeit besser beschreiben als unsere Mitarbeiter selbst. Sie kennen alle Höhen und Tiefen, die Herausforderungen, Abläufe aber auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Wenn wir es daher schaffen, dass unsere eigenen Mitarbeiter zufrieden sind, werden diese die Tätigkeit und die Firma weiterempfehlen.

Wo sehen Sie den IT-Fachkräftemarkt in 10 Jahren?

Der Blick in die Glaskugel ist sicher nicht einfach, aber der Fachkräftemangel wird sich eher zuspitzen als sich entspannen. Wichtig wird es immer sein, aktuelle Trends nicht nur zu verfolgen, sondern durch Innovationen Lösungen zu bieten. Ich möchte das anhand zweier Beispiele festmachen: Zu Beginn meiner Tätigkeit bei SThree war es keine Seltenheit, dass Bewerbungen noch postalisch verschickt wurden. Die E-Mail, Portale und neuerdings eben auch Videos als Kurzbewerbungen sind die nacheinander folgenden Schritte in der Innovation, die sogar bis hin zum kreativen Bewerben führen.

Des Weiteren möchte ich die letzten 18 Monate beleuchten: Auch vor zwei Jahren gab es bereits Homeoffice und je nach Position war ca. ein Tag die Woche möglich, aber auch das nicht als Standard. Innerhalb von kürzester Zeit hat sich das komplett gewandelt. Wir haben zum Beispiel Mitarbeiter, die in diesem Jahr noch gar nicht im Büro waren und Zuhause sehr gut - je nach Persönlichkeit sogar noch besser - arbeiten. Das war vor zwei Jahren kaum vorstellbar. Wenn Kunden diese Flexibilität als Chance ansehen und den Spagat zwischen flexibler Arbeitsweise und der Bindung an das Unternehmen meistern, entsteht eine riesige Chance, IT-Experten für sich zu gewinnen und langfristig zu binden.

Vielen Dank für das Interview, Herr Brandt-Pollmann.

 

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